Ephesus - Tire

29.2.2016 Ephesus – Tire

Gegen 9.00h startet unser Ausflugsprogramm. Unsere türkische Reiseleiterin Serap spricht Deutsch, leichte Probleme mit Geschlechtern und Fällen und ein paar eigenwillige Redewendungen gehören zu ihrer persönlichen Note und bieten keinen Anlass zur Kritik. Serap ist eine Persönlichkeit, die auch zu ihren 105kg Lebendgewicht (eigene Angabe) steht und damit auch ein bisschen kokettiert.

Während der Busfahrt erfahren wir auch etwas über ihr Privatleben, etwa das sie in Kusadasi (gesprochen Kuschadase) lebt und ihr Mann von der Schwarzmeerküste stammt, einer Region, über deren Bewohner in der Türkei Witze im Umlauf sind die mit unseren Ostfriesenwitzen vergleichbar sind. Wir erfahren auch etwas über die regionalen Unterschiede vor allem in Bezug auf Arbeit und Stellung der Frau und auch Politik wird nicht ganz ausgespart. Unter anderem lernen wir, wieso wir für die Reise so wenig zahlen müssen.

Unser erstes Ziel ist die Ausgrabungsstätte der altgriechischen Stadt Ephesus, die später zum römischen Imperium gehörte . Die Ausgrabungsstätte gehört heute zum Gebiet der Stadt Selcuk, wenige Kilometer nördlich von Kusadasi, also benötigen wir keine lange Anfahrtszeit.

Von Serap erfahren wir, dass Ephesus früher eine Hafenstadt war, die durch das auch heute noch vorhandene Problem der Verlandung durch Erosion schließlich vom Meer abgeschnitten wurde.

Serap kann unglaublich viel zu den heute noch sichtbaren (Magnesia-Tor, Scholastika Thermen, Hadrian-Tempel, öffentliche Toiletten, Celsus-Bibliothek, Großes Theater ) und unsichtbaren (Artemis-Tempel, eines der sieben Weltwunder der Antike) Bauwerken erzählen. Mehr als ich bei der Suche nach (oder besser Auswahl von) Fotomotiven aufnehmen kann.

Immerhin behalte ich, dass das Gebäude gegenüber der Celsus-Bibliothek lange Zeit für ein Freudenhaus gehalten wurde und die Marmorplatte mit Fußabdruck neben einem Frauenkopf weithin als Wegweiser dahin bekannt ist, dass aber die Archäologen heute nicht mehr dieser Meinung sind. Ferner behalte ich, dass das große Theater am Ende der Marmorstraße, die an der Celsus-Bibliothek beginnt, bis vor kurzem noch für Konzerte (u.a. Elton John, Rod Stewart, Liza Minelli) genutzt wurde.

Nach Seraps Führung können wir noch eine Weile auf eigene Faust das Gelände erkunden. Allerdings ist das Gelände groß und die Menge der Fotomotive riesig, so dass deswegen aber auch wegen der banalen Tatsache, dass der gesonderte Eintritt hier nur in türkischer Lira gezahlt werden kann, die Besichtigung der Hanghäuser für die meisten Mitglieder unserer Reisegruppe scheitert.

 

 

 

Anschließend genießen wir erst einmal ein Mittagessen und werden dann in das kleine Städtchen Tire gefahren. Hier finden wir eine Art Handwerksmuseum, dessen Reiz es ausmacht, dass neben den Ausstellungsstücken auch Menschen bei der Ausübung ihres Handwerks gezeigt werden. So sehe ich hier zum ersten Mal, wie Taue geflochten werden.

Ansonsten fällt Tire durch die Vielzahl seiner Moscheen auf.

Pünktlich zum Abendessen liefert uns Mehmet im Hotel Le Bleu ab, wo Serap uns verkündet, dass wir am nächsten Morgen spätestens um 6.00h geweckt werden und kurz nach 7.00h abfahren werden.